Dieses Wochenende waren die letzten Oberliga-Spieltage für unsere Mannschaft. Jedoch war für uns nur ein einzelner wichtig und zwar der gegen die ITZEHOE GAMBLERS. Es war sozusagen das FINALE der Oberliga. Hier ging es um mehr als nur den ersten Platz nämlich auch um den Startplatz bei den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga.
Am 7ten Spieltag also sollten wir zu den Gamblers fahren... nunja, selbst hier wollte es uns das Schicksal nicht leicht machen! Unser eigentlicher Plan war es nämlich mit 3! Autos (Chrischn, Hans, Dino) zu fahren, aufgrund gegebener Umstände.
Unsere Mannschaftsaufstellung: Käpt'n Rollleiche Mr.100% Chhhhaaans und ich
Wie es nicht anders sein sollte, klingelte das Vereinstelefon, als alle bis auf Chrischn um 10:00 Uhr anwesend waren. Natürlich war Chrischn in der Leitung, der uns mitteilte, dass er kurz vor dem Verein mit dem Auto liegengeblieben sei und ihn jemand abschleppen müsse. Natürlich halfen wir und so fuhren wir schließlich alle nach Itzehoe. Wie heißt es so schön: "Jedes 'Happy End' fängt mit einem Desaster an". Ob es eines wurde werdet ihr in den folgenden Zeilen erfahren.
Dort jedenfalls angekommen, erfuhren wir die Bomben-Aufstellung der Gamblers: Jörg Huster Mathias Knaack und als Ersatzmann für Reato/Finn: Michael Heitmann [ein erfolgreicher Pool-Spieler]
Als Dino mitbekam, das Michael mitspielte, sagte er zu mir: " Schei**, bei der Aufstellung kriegen wir heute richtig Klatsche!!!" Da die Gamblers "nur" zwei Tische besaßen, konnten auch immer nur 2 Partien gespielt werden, was bei uns schon Erinnerungen an das Heimspiel hervorrief, bei dem wir mehr als 8 Stunden spielten.
Das "Finale" konnte also starten mit folgenden Begegnungen:
Dino vs. Jörg Hans vs. Mathias Ich vs. Michael H.
Sicherlich fragt ihr euch gerade, warum Chrischn Hans aufstellte. Das hat den Grund, dass Spieler, die die Relegation mitspielen wollen mindestens bei 3 Ligaspieltagen mitspielen müssen. Hans musste bereits um 3 los, wodurch er auch nur ein Spiel spielte, das er leider mit 0:2 verlor.
Am Nebentisch spielte ich dann gegen Heidi =) Frame 1 verlief extrem schleppend und so ging es auf Schwarz. Nach einem Safety-Austausch blieb Weiß an der Bande und es passierte: Robin rutsch ab und der erste Frame geht wegen diesem Foul an Michael -.° Bereits 3 verlorene Frames gegen Itzehoe... kein guter Start. Doch ich wollte meine Mannschaft nicht enttäuschen und so setzte ich mein Pokerface auf. Den 2ten Frame schoss Heide eine 30, doch ich konterte fast sofortig mit einer 28 und konnte den Frame sogar noch vor den kleinen Farben gewinnen: 1:1. Im dritten Frame lief es wieder ausgeglichener doch mit einer konstanteren Leistung konnte ich das Match 2:1 für mich entscheiden.
Unser Mr.100% hingegen konnte den ersten Frame gegen Jörg gewinnen und so sah es aus, als könne er seine Ungeschlagenheit unterstreichen. Doch Jörg ist nicht umsonst zu dieser Zeit der erstplatzierte der Oberliga und so musste Dino seinen nächsten Frame trotz Vorsprung leider abgeben: 1:1. Im Entscheidungsframe lief es nicht besser schnell führte Jörg mit knapp 30 Punkten. Nach einem nicht zu erwähnenden Zwischenfall gab es eine kleine Pause, die Dino vielleicht gut tat, denn er konnte im späteren Verlauf des Frames einen saftigen Snooker hinter Pink legen, aus dem Jörg erst nach 7!!!!! Fouls (somit 28 Punkten für Dino) mit Hängen und Würgen herauskam. Der Sieg war wieder in Reichweite. Doch hier blickte Dino das erste Mal einer Niederlage ins Gesicht und er verlor mit 1:2 sein erstes Match überhaupt in der Oberliga... eine satte Leistung unseres Mannschaftsmitgliedes.
Viel frustrierender war es somit, dass wir nunmehr mit 1:2 Matches hinten lagen. Oh nein waren sie doch an diesem Tag stärker?
Das sollten die 2ten Begegnungen zeigen:
Dino vs. Mathias Uwe vs. Michael H. Ich vs. Jörg
Das Match "Uwe gegen Michael" hatte schon während des Matches zwischen Dino und Jörg begonnen. Eine fantastische Vorstellung unserer einmaligen, unverwechselbaren Rolleiche lieferte uns den 2ten Sieg des Tages. Mit sogar 2:0 gewann Uwe sein Match gegen Heidi und brachte uns somit den verdienten Ausgleich.
Am Nachbartisch, der übrigens eine Untertisch-Beleuchtung hatte ^^, spielte Dino (nun nicht mehr Mr.100%) bereits sein 2tes Match. Jetzt ein starkes Spiel von Dino. Er trumpfte auf und baute seinen Vorsprung immer mehr auf, bis Mathias dann mit einem 60-Punkte-Rückstand schließlich den ersten Frame aufgab. Frame 2 verlor Dino knapp auf Schwarz. Jedoch mit viel Können und ein bisschen Beistand von Göttin Fortuna brachte uns Dino die Führung von 3:2 mit einem 2:1 gegen Mathias.
Würde ich mein Match gewinnen würde uns das die 4:2 Führung geben und somit bräuchten wir nur noch ein Match um zu gewinnen. Doch Jörg ist nun einmal einer der Besten in der Oberliga. Ich war starr konzentriert auf den Tisch, die Bälle und meinen Stoß. Das musste Jörg in irgendeiner Art und Weise verunsichert haben; jedenfalls bekam ich knapp 3 Chancen, die ich immer ausnutzte (eine 21), um letztendlich mit einem Vorsprung von 40 Punkten den ersten Frame zu holen. Doch darauf ausruhen konnte ich mich nicht. Schließlich führte ich im Hinspiel genauso und verlor bitter mit 1:2. Der 2te Frame verlief dementsprechend 'knäpperer' und somit war vor den letzten 4 Farben Gleichstand. Ich am Tisch. Eine sehr lange, fast gerade Braune; nicht kurz vor der Tasche. Blau auf der anderen Tischhälfte knapp über dem Braun-Spot. Eine Safety war hier angesagt, doch wie konnte ich mir sicher sein noch einmal an den Tisch zu kommen? Mein Stoß war da und so 'schoss' ich die Braune in ihr Eckloch und bekam einen leichten Winkel auf Blau. Ich hätte von Blau auf Pink über 2 Banden stellen müssen. Das tat ich, doch Pink hatte einen ungünstigen Winkel. Pink fällt und zum Abschluss noch Schwarz. Ein riesen Jubel von mir und meiner Mannschaft.
In dieser Begegnung hatten wir kein Match abgegeben. Nur noch ein Match und die Relegation stünde vor der Tür. So leicht wollten uns die Gamblers aber nicht davon kommen lassen.
Somit entschieden die letzten 3ten Begegnungen:
Dino vs. Michael H. Uwe vs. Jörg Ich vs. Mathias
Chrischn entschied nicht zu spielen, da er wusste, dass diese Aufstellung mindestens einen letzten Punkt bringen würde. Der letzte Frame ein einem Match ist bekanntlich immer der schwerste und somit würde für uns das letzte Match auch nicht leicht zu bekommen sein. Ob Chrischn's Aufstellung vielversprechend war, schreibe ich jetzt:
Zum Match 'Dino gegen Michael'. Die beiden kennen sich schon eine halbe Ewigkeit vom Pool-Billard und verstehen sich auch dementsprechend gut. Doch dies muss nicht immer ein Vorteil sein, wie das Match der beiden Kontrahenten beweisen sollte. Erst lief es gar nicht für Dino, wie ich vom Nachbartisch mitbekam. Das Feld lag offen verstreut. Ein Schlaraffenland für Poolspieler müsste man denken. Mehr bekam ich erst einmal nicht mit, doch eins wusste ich: Einer von uns musste gewinnen, denn unsere Rolleiche verlor auch letztes Mal mit 0:2 gegen Jörg, sodass deren Match ziemlich knapp werden könnte. Ich konzentrierte mich währenddessen ganz auf mein Spiel gegen Matse. Während ich immer wieder verzweifelte Ausrufe von Dino hörte, spielte Mathias auch gleich bei mir zu Anfang eine 32. Wums! Das hatte gesessen. Doch das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen! Mit einem höheren 10ner Break und einer 22 schlug ich zurück. Wieder ein paar Punkte für Mathias, doch dann legte ich einen schönen Snooker (ein paar Foulpunkte konnte ich hierdurch ergattern). Immer wieder rief es "Stößchen" von unserem Käpt'n xD. Ein anderer Snooker von Matse ließ mich jedoch zittern. So hieß es Letzten Endes 69:69 mit nur noch der Schwarzen auf dem Tisch. Immer wieder lagen Weiß und Schwarz an den gegenüberliegenden Banden. Einmal ca. auf Höhe Pink-Spot. Was nun? Ich entschied mich für ein Double ins Eckloch. Weiß sollte dann, wenn es nicht klappt, an die obere Bande. Aus dem Double wurde ein Triple und Schwarz rollte ins andere Eckloch. Halb geplant und halb geflukt. Mathias war natürlich am Kotzen. 1:0 für mich. Noch ein beschis***** Frame und es würde heißen: Relegation wir kommen! Mathias ließ sich jedoch nicht einschüchtern und nach einer verunglückten Roten schoss er erneut eine hohe 20. Das konnte ich nach einiger Zeit jedoch kompensieren bis wir bei 7 Roten auf dem Tisch ungefähr gleichauf waren. Am Nebentisch bekam ich nur mit, dass das Spiel zu Ende war. Wer gewonnen hatte, konnte ich nicht sagen, doch ich hoffte innig, dass es Dino gewesen war. Durch diesen eingeredeten Gedanke platze bei mir der Knoten! Eine lange Rote, dann Grün, Rot, Blau, Rot, Schwarz, Rot, Blau, Rot, Blau, Rot, Grün= 34iger Break. Die letzte Rote lag leider direkt auf Gelb... da konnte ich nichts mehr reißen xD Ein Vorsprung von knapp 40 Punkten, bei nur noch 35 Punkten auf dem Tisch. Nach einigen Versuchen mich zu snookern gab Mathias dann bei nur noch Pink und Schwarz auf dem Tisch auf. . . . . . . . . . . . . . . GEWONNEN-GEWONNEN-GEWONNEN-GEWONNEN-GEWONNEN-GEWONNEN
Unsere Mannschaft freute sich riesig mit mir! Mein 2:0 gegen Mathias brachte uns den Sieg und damit einen Platz in der Relegation (Vorausgesetzt wir sollten am nächsten Tag nicht 0:9 gegen Kiel verlieren )
Danach erst bekam ich mit, das Dino tatsächlich gegen Michael mit 0:2 verloren hatte. Gut, dass ich das nicht wusste, denn sonst hätte ich bestimmt nicht dieses entscheidende 34iger Break geschossen.
Uwe und Jörg beschlossen dann, um alles etwas zu verkürzen, anstatt 2 Frames lieber 2 Mal eine re-spottet-black zu spielen, die Jörg dann gewann. Schließlich ging es ja um "nichts" mehr.
Ein grandioses Endergebnis: 5:4 und 11:10 in den Frames für NEUMÜNSTER!!!
Das Happy End perfekt. Eine sehr schöne Lokation besitzen die Itzehoer und die Tische waren auch sehr gut. Zusammen gab Michael dann noch für beide Mannschaften eine Runde aus. Zuhause angekommen spielten wir dann noch ein Doppel mit schön lauter Musik von Chrischn und einem Bier. Schließlich hatten wir was zum Feiern!!!!!!!!!!
Moinsen! Es gibt mal wieder nichts Großartiges zu ergänzen, denn Du hast ja wieder ausführlichst berichtet. Meinen Dank nochmal an dieser Stelle für Deine stetige Berichterstattung. Das letzte Ligawochenende war ohne Zweifel ein gelungener Saisonabschluß, bei dem wir wieder etwas lernen und Erfahrung für zukünftige wichtige und enge Spiele sammeln konnten. Ich glaube auch, daß wir noch ein kleines Stückchen mehr zusammengewachsen sind, und das erfüllt mich mit Freude und auch ein bißchen mit Stolz. - Das Pflichtprogramm haben wir souverän hinter uns gebracht. Doch die Kür, die uns erwartet, wird ein hartes Brot. Es wird leider nicht bei den Relegationsspielen zwischen Nord und Süd unterschieden. Wir werden uns notgedrungen auch gegen den starken Süden behaupten müssen, um in den Genuß eines Aufstiegsplatzes zu kommen. Aber, - hihi - nich schlimm, - wenn man n reines Gewissen hat... Wie sagte schon Käpt´n Jack Sparrow: Alle Mann an Deck, Ihr stinkenden Kielratten, gebt Ihnen eine Breitseite!!